Ladakh - auf dem Dach der Welt

Ich bin gerade daran, die ca. 15`000 Reisefotos meiner Ladakh Reise und von meinem Trekking von Ladakh nach Zanskar zu bearbeiten. Darum unten vorerst nur eine ganz kleine Auswahl. Mehr Fotos und Texte folgen bald.

Zu Gast beim Dalai Lama

Nicht in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir diese Szene vorstellen können. Ich auf dem Dach der Welt an einer Zeremonie und Rede vom Dalai Lama höchstpersönlich. Welch ein Erlebnis, welch eine Ehre und was für eine Freude.
Nach der Überquerung des 5300m hohen Wari La Pass erreichte ich das Nubratal im Norden von Ladakh. Dort weilte gerade der Dalai Lama. Der Besuch des ersten Klosters im Tal brachte auch gleich eine Überraschung mit sich. Hier konnte ich zum ersten Mal das Wetterphänomen eines Halos fotografieren, einen kreisrunden Regenbogen. Und zwar nicht einfach an ihrgendeinem Ort, sondern genau über der grossen Buddhastatue vom Kloster Diskit, dem Ort, an dem der Dalai Lama während seinem Aufenthalt im Nubra Tal übernachtet.
Einen Tag später fand dann die Zeremonie mit dem Dalai Lama statt, ich konnte fotografieren und natürlich seiner Rede lauschen. Denn obwohl nur ganz wenige Ausländer an der Feier dabei waren, wurde seine Rede in Ladhaki, Hindi und auch Englsich übersetzt. Mönche und Ladhakhis aus dem ganzen Tal und auch aus ganz Ladakh haben sich hier versammelt. Viele tragen die Tracht von Ladakh, die Frauen sind über und über mit Türkissen behängt. Es wird süsser Reis, Mangosaft und Buttertee gereicht, und auch die Besucher aus dem Westen werden dabei nicht vergessen oder ausgeschlossen. Welch eine besondere Atmosphäre.

Religiöse Maskentänze

Ich liebe es, an buddhistischen Maskentänzen teilzunehmen. Die Kostüme, die Musik und die Geschichte dahinter fasziniert mich sehr. Zudem komme ich an so einem schönen Tag immer in Kontakt mit der lokalen Bevölkerung, was ich unheimlich geniesse. Ganz wichtig ist es aber viel Zeit mitzubringen, denn die Feste fangen so gut wie nie zur angegeben Zeit statt. Manch eines war auch schon früher dran gewesen!  Zudem lohnt es sich lange zu bleiben, denn dann ist die überaus nervige Pauschaltouristenfraktion, die sich leider viel zu oft ganz schrecklich benimmt und für die ich mich richiggehend schämen muss, und weder Bräuche noch die zuschauende Ladhakischen Einheimischen respektiert, schon wieder abgereist und ich kann die verschiedenen Tänze genüsslich betrachten und fotografieren. Von meinen Fest- und Hochzeitsreportagen her habe ich die Gabe mich sehr unbemerkt bewegen zu können und ohne zu stören fotografiere, was ich ganz wichtig finde. Ich habe in der Zwischenzeit schon viele Feste und Tänze besuchen können und kleines gleicht dem anderen. Auch die Masken und die Tanzlänge ist überall anders. Ich habe in Ladakh das Klosterfest in Phyang, Tankgtok und Karsha besucht.

Pangong Lake

Der grosse See an der Grenze zu Tibet ist den Ladakhis heilig. Und als ich an seinem Ufer stehe, weiss ich wiso! Unbeschreiblich schön ist er! Ich bin zwar am Untersee in der Schweiz aufgewachsen, aber solche Farben habe ich noch nie gesehen! Dieses Blau und dazu das Braun der Berge. Wir sind hier auf über 4000 Meter, dem Himmel ganz nah. Viele Wolken ziehen über den See und das macht es auch gleich so speziell, denn die Stimmung und die Farben ändern sich laufend. Ich wandere ein Stück dem See entlang, mutterseelen alleine. Denn ich habe mein Nachtlager nicht im ersten Dorf am See aufgeschlagen. Dort ist das Camp überfüllt mit indischen Touristen, denn der See war erst kürzlich Kulisse eines Bolywood Movies. Hier beim Dorf Man ist es hingegen wunderbar ruhig und ich kann die Landschaft in vollen Zügen geniessen. Als dann aber eine schwarze Gewitterwolke kurs auf meinen Standort macht, finde ich einer Familie unterschlupf und kann den Graupelschauer bei einem Glas Buttertee aussitzen. Welch ein Erlebnis.

Trekking nach Zanskar

Was ist das schlimmste für eine Fotografin - natürlich dass die Kamera nicht griffbereit ist. Und dies passierte mir (ganz kurz) auf meinem Trekking ins ehemalige Königreich Zanskar, einem Seitental von Ladakh. Am Ende eines anstrengenden Trekkingtages erhebt sich vor mir eine 1000m hochragende, steile Bergflanke. Hier geht es morgen hoch, rüber über den 4710m hohen Pass Hanuman La, auf einer mindestens 8 stündigen Wanderung. Wir sind jetzt auf fast 4000m Höhe und ich merke darum jedes Gramm, das ich mit mir herumschleppe, die Ersatzakkus und vorallem meinen Wasservorrat, denn auf dieser Höhe trinke ich locker 3-5 Liter - im Tag! Deshalb beschliesse ich schweren Herzens meine Kamera meinem Guide zu übergeben, der sich angeboten hat, sie mir hoch zu tragen. Doch am nächsten Morgen sieht der Berg schon nicht mehr gar so hoch aus. Bei der Hälfte der Strecke übernehme ich meine Kamera wieder und lasse sie auch an den folgenden Tagen nicht mehr aus den Händen. Da meine zwei asiatischen Mitstreiterinnen ein sehr gemächliches Tempo vorgeben, bleibt mir sogar noch genügend Zeit für Fotos dieser grandiosen Landschaft. Nach 11.5 h ist dann unsere ganze Mannschaft und unsere 7 Packpferde wohlbehalten im nächsten Camp angekommen.

Weitere Fotos folgen

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